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Ullrich Lochmann (* 12. Februar 1938 in Annaberg, Sachsen; † 16. Februar 2018 in Karlsruhe) war ein promovierter Theologe, Industrie- und Sozialpfarrer und als Akademiedirektor von 1990 bis 2000 im Leitungsteam der Evangelischen Akademie Baden.

Leben[]

Lochmann kam mit seiner Familie 1950 aus der DDR in die Bundesrepublik Deutschland. Er absolvierte das Gymnasium in Bruchsal und studierte ab 1959 Theologie. 1965 wurde er Theologischer Mitarbeiter des Landesbischofs Hans Heidland. Nachdem er 1969 promoviert hatte, wurde er 1970 Dozent am Theological College in Umpumolo (Südafrika). Er wurde aber bald ausgewiesen. Ab 1972 bis 1981 war Lochmann Pfarrer der neu gegründeten Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde in Singen am Hohentwiel, bei deren Gestaltung er samt Planung und Bau eines Kirchenzentrums mitwirkte. 1975 entsandte ihn die badische Landeskirche als Delegierten zur 5. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Nairobi. Dort verfasste er zusammen mit anderen eine Erklärung gegen die weltweite Rüstungsproduktion, die von der Vollversammlung mit großer Mehrheit verabschiedet wurde. Zurück in Deutschland, engagierte sich Lochmann als Beistand für Kriegsdienstverweigerer und war 1979 Mitgründer des badischen Arbeitskreises Arbeitskreis Soziale Verteidigung (heute "Werkstatt für gewaltfreie Aktion"). 1981 wurde er beim KDA Industriepfarrer und außerdem Studienleiter der Evangelischen Akademie Baden. 1989 übernahm er die Leitung des KDA Baden, 1991 wurde er Akademiedirektor. Lochmann war Ehrenmitglied der jüdischen Gemeinde Mogilew bzw. Mahiljou in Weißrussland, in deren Psychiatrischer Klinik ab 1941 Kranke ermordet wurden. Für diese wurde 2009 ein Mahnmal errichtet, an dessen Erstellung er beteiligt war. In Karlsruhe gehörte Lochmann zu den Gründern von Attac. Außerdem war er Sprecher des Forums für gesellschaftlichen Frieden und gehörte dem Verein Garten der Religionen an. 2014 erhielt er den Ludwig-Marum-Preis von der SPD Karlsruhe.[1]

Weblinks[]

Einzelnachweise[]


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