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Rainer Schmidt Portrait

Rainer Schmidt

Rainer Schmidt

Rainer Schmidt während eines Tischtennisspiels

Rainer Schmidt (* 18. Februar 1965 in Gaderoth) ist deutscher Verwaltungswirt, evangelischer Theologe und Tischtennisspieler. Seit 2005 arbeitet er als Dozent am Pädagogisch-Theologischen Institut Bonn. Freiberuflich arbeitet er als Referent und Kabarettist.

Von Geburt an fehlen Rainer Schmidt beide Unterarme, nur am linken Oberarm sitzt ein kleiner Daumenansatz. Auch sein rechtes Bein ist verkürzt, er trägt eine Orthoprothese. Die Ursache hierfür war lange fraglich; während zunächst ein Amniotisches-Band-Syndrom vermutet wurde, geht Schmidt heute vom Femur-Fibula-Ulna-Syndrom als Ursache aus.[1]

Kabarettist[]

Seit 2013 tritt Rainer Schmidt als Kabarettist auf. Am 29. März 2014 war die Premiere seines ersten abendfüllenden Programms "Däumchen drehen".

Bei der Übertragung der Paralympics 2016 aus Rio de Janeiro war Rainer Schmidt fünf Mal in der ARD mit einer eigenen kabarettistischen Rubrik "Rainers Mundwerk" zu erleben.[2]

Freiberuflicher Referent und Moderator[]

Als Freiberufler hält Rainer Schmidt Vorträge und leitet Seminare. Seine Themen: Mitarbeiterführung und Motivation, Inklusion in Schule und Gesellschaft, Konflikte und Kommunikation.

Seit 2010 moderiert er Veranstaltungen. Beispielhaft seien der "LVR – Tag der Begegnung" (2011–2013), das "Deutsche Haus Paralympics" (2010, 2012, 2014) und der "Empfang des Bundespräsidenten zum Jubiläum 100 Jahre Dt. Sportabzeichen" (2013) sowie der DOSB Kongress zum Thema Inklusion 2016 genannt.

Karriere als Tischtennisspieler[]

Rainer Schmidt 3

Schmidt mit Tischtennisschläger

Seine erste Begegnung mit dem Sport machte Rainer Schmidt während eines Urlaubes im österreichischen Tamsweg. Die Pension, in der seine Familie wohnte, besaß keine Beschäftigungsmöglichkeiten außer einer Tischtennisplatte. Seine Geschwister und andere Kinder spielten daher täglich Tischtennis. Schmidt versuchte auch mitzuspielen, doch er konnte den Tischtennisschläger aufgrund seiner kurzen Arme nicht festhalten. So saß er meisten neben der Platte und schaute den anderen beim Spielen zu. Ein weiterer Urlaubsgast bemerkte dies und kam auf die Idee, Rainer Schmidt den Tischtennisschläger mit Schaumstoff und Schnüren um den Arm zu binden. Damit konnte er nun endlich Tischtennis spielen.[3] Das Prinzip dieser Konstruktion änderte sich bis heute nicht. Mit zwölf Jahren begann er in einem Tischtennisverein seiner oberbergischen Heimat zu spielen. 1983 wurde er in den A-Jugend-Kader des Deutschen Behindertensportverbands aufgenommen. Ende der 1990er Jahre trat er für den 1. TTC Köln-Stammheim 1970 e.V. an.[4] Heute spielt Schmidt für Fortuna Bonn.

Hauptberuflich arbeitet Schmidt als Dozent am Pädagogisch Theologischen Institut der Evangelischen Kirche im Rheinland im Arbeitsbereich Integrative Gemeindearbeit in Bonn. Zudem ist er als Referent und Kabarettist freiberuflich tätig. Sein derzeitiges Kabarettprogramm heißt "Däumchen drehen".[5]

Erfolge als Tischtennisspieler[]

  • Zahlreicher Erfolge bei Deutschen Meisterschaften, darunter achtmal Gold im Doppel mit Thomas Kurfeß
  • 1983 EM in Ingolstadt: Teilnahme
  • 1984 Paralympics in New York: Teilnahme
  • 1985 EM in den Niederlanden: Bronze im Einzel
  • 1986 WM in Dijon (Frankreich): Gold in Einzel und Team
  • 1987 EM in Stoke Mandeville (England): Bronze im Einzel; Gold im Team
  • 1988 Paralympics in Seoul (Korea): Silber im Einzel; Gold im Team
  • 1990 WM in Assen (Niederlande): Gold in Einzel und Team
  • 1991 EM in Salou (Spanien): Silber im Einzel; Gold im Team
  • 1992 Paralympics in Barcelona (Spanien): Gold im Einzel; Silber im Team
  • 1995 EM in Dänemark: Silber im Einzel, Gold im Team
  • 1996 Paralympics in Atlanta:Teilnahme
  • 1997 EM in Stockholm (Schweden): Gold im Einzel; Gold im Team
  • 1998 WM in Paris (Frankreich): Gold im Team
  • 1999 EM in Piestany (Slowakei): 4. Platz im Einzel, Gold im Team
  • TOP 12 Turnier in Belgien: 1. Platz
  • 2000 Paralympics in Sydney (Australien): Gold im Team; 4. Platz im Einzel
  • 2001 EM in Frankfurt a.M: Gold im Team; Silber im Einzel
  • 2002 WM in Taipeh (Taiwan): Gold im Team
  • 2003 EM in Zagreb (Kroatien): Gold im Einzel; Gold im Team
  • 2004 Paralympics in Athen: Silber im Einzel und Gold im Team
  • 2005 EM in Jesolo (Italien): Bronze im Einzel und Silber im Team
  • 2006 WM in Montreux (Schweiz): Silber im Einzel und Gold im Team
  • 2007 EM in Kranjska Gora (Slowenien): Gold im Team

Ehrungen[]

  • 1998 Preis für Toleranz und Fairplay[6]
  • 2004 Paralympics in Athen: Verleihung des Whang Youn Dai Achievement Award, den bei den Weltspielen der Behinderten der Athlet bekommt, der durch den Sport einen positiven Umgang mit seinem Handikap gefunden hat.
  • Sportler des Jahres 2003 – im Rheinisch-Bergischen Kreis
  • Sportler des Jahres 2004 – im Rheinisch-Bergischen Kreis
  • "Players' Player 2006" – während der WM in Montreux wählten die Nationen die beeindruckendste Spielerpersönlichkeit
  • 2007 Preis für Toleranz und Fairplay des Bundesinnenministers
  • 2009 Goldenes Band der Sportpresse[7]
  • 2011 Sportplakette des Landes Nordrhein-Westfalen für herausragende sportliche Leistungen
  • 2011 Aufnahme in die Hall of Fame der ITTF (International Table Tennis Federation)
  • 2014: Mainzer Ranzengardist[8]

Literatur[]

  • Rainer Schmidt: Lieber Arm ab als arm dran. Was heißt hier eigentlich behindert? Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2004, ISBN 978-3-579-06850-3.
  • Rainer Schmidt: Spielend das Leben gewinnen. Was Menschen stark macht. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2008, ISBN 978-3-579-06472-7.

Weblinks[]

Einzelnachweise[]

  1. Offizielle Webseite von Rainer Schmidt / Portrait / Behinderung. Abgerufen am 23. September 2012.
  2. [1]
  3. http://www.schmidt-rainer.com/leseproben-lieber-arm-ab-als-arm-dran.html Abgerufen am 28. Dezember 2013.
  4. Zeitschrift DTS, 2000/12, S. 7
  5. http://www.schmidt-rainer.com/Titel.html Abgerufen am 28. Dezember 2013.
  6. Zeitschrift DTS, 1998/12, S. 37
  7. Zeitschrift tischtennis, 2009/3, S. 4
  8. Bernd Funke: Im Gespräch mit Rainer Schmidt. In: Allgemeine Zeitung, Mainz. 28. Dezember 2013, abgerufen am 11. Februar 2014.


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