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Paul Oehlkers (vollständiger Name Paul Friedrich Gustav Karl Oehlkers[1] und auch Öhlkers;[2] * 11. Juni 1862 in Hannover; † 13. Dezember 1922 ebenda) war ein deutscher evangelischer Theologe,[1] Pastor und Seemannspastor sowie Vorsteher des Stephansstiftes.[3]

Leben[]

Paul Oehlkers wurde 1862 in der Residenzstadt des Königreichs Hannover geboren. Nach dem Schulbesuch und seinem Studium nahm er eine Stelle als Hauslehrer in Bauske im damaligen Kurland an.[3]

Noch in der Gründerzeit des Deutschen Kaiserreichs wirkte Oehlkers in den Jahren von 1888 bis 1891 als Pastor in dem kleinen Ort Sievershausen bei Einbeck.[3] In Sievershausen im Solling wurde ihm am 6. Mai 1890 sein Sohn Friedrich Oehlkers geboren, der spätere Botaniker.[4]

Ab April 1891[2] arbeitete Oehlkers einige Jahre als Seemannspastor, anfangs in der englischen Hafenstadt Cardiff in Wales, dann in Bremerhaven:[3] Ab dem 1. April 1895 hielt sich Oehlkers „[...] in Wesermünde-Lehe“ auf, wo er die Seemannsmission an der Unterweser gründete.[2]

Am 17. Oktober 1897 übernahm Paul Oehlkers in Hannover das Amt des Vorstehers des dortigen Stephansstiftes,[3] das er bis zu seinem Tod leitete.[5] Unter seiner Führung vergrößerte sich die Einrichtung in vielerlei Hinsicht. Auch die Anzahl der dort ausgebildeten Diakone nahm rasch zu. Unter Oehlkers übernahm das Stift ab 1901 auch wichtige Aufgaben in der Jugendfürsorge.[3]

Oehlkers war 1913 Mitgründer und von 1913 bis 1922 erster Vorsitzender des des Deutschen Diakonenverbandes beziehungsweise der Deutschen Diakonenschaft.[6][7]

Neben der Wahrnehmung seines Amtes beteiligte sich Paul Oehlkers an zahlreichen kirchlichen und volksmissionarischen Projekten.[3]

Ehrungen[]

  • Im hannoverschen Stadtteil Mittelfeld wurde eine 1952 angelegte Straße nach dem Geistlichen benannt.[3]
  • Das Paul-Oehlkers-Haus, „eine Einrichtung der stationären Wohnungslosenhilfe“ in Badenstedt und Abteilung des Karl-Lemmermann-Hauses wurde nach dem Pastor benannt.[8]

Schriften und Vorträge[]

  • Wie es einem geht, der Bruder werden will. Stephansstift, Hannover [ca. 1908]
  • Wie einer Blaukreuzler wurde und was er dabei erlebte. Stephansstift, Hannover [ca. 1908]
  • Unser Siechenhaus. Stephansstift, Hannover [ca. 1910]
  • Predigt, gehalten im Abendgottesdienst zum 50. Jubiläum der Kreuzkirche in Bremerhaven ( = Der Pilger zur Heimath, Ausgabe 30) (1912), S. 97-99
  • Das Hospitalschiff (= Bilder und Geschichte aus der deutschen Seemannsmission, Heft 2), 5.-8. Auflage, Deutsche Seemannsmission, Hamburg [1921]
  • Die Missionsaufgabe der Kirche an ihrem Volk. Vortrag am 4. August 1921 auf der Tagung der Allgemeinen Evangelisch-Lutherischen Konferenz in Greiz ( = Hefte der Allgemeinen Evangelisch-Lutherischen Konferenz, Heft 12), Dörffling & Franke, Leipzig 1922
    • elektronische Reproduktion: Deutsche Nationalbibliothek, Leipzig; Frankfurt am Main 2016
  • Paul Oehlkers. Reden und Aufsätze. Aus seinem Nachlass herausgegeben und seinen Freunden gewidmet, 166 Seiten, Stephansstift, Hannover 1925

Literatur[]

  • Paul Oehlkers / E. Röbbelen ( = Väter der Seemannsmission, Ausgabe 2) ( = Bilder und Geschichten aus der deutschen Seemannsmission, Heft 11/12), Altona [Adolfstr. 145]: Seemannspastor W. Thun, 1927
  • Stephansstift (Hrsg.): 125 Jahre Stephansstift. Festschrift zum 125. Jahresfest der Stiftung, Hannover-Kleefeld 1994
  • Philipp Meyer (Hrsg.): Die Pastoren der Landeskirchen Hannovers und Schaumburg-Lippes seit der Reformation. Im Auftrag des Landeskirchenamts Hannover namens der Gesellschaft für niedersächsächsische Kirchengeschichte in Gemeinschaft mit zahlreichen Mitarbeitern herausgegeben, Bde. 1 - 3, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 1941 - 1953[2]

Weblinks[]

  • Vorlage:Kalliope

Einzelnachweise[]

  1. 1,0 1,1 o.V.: Oehlkers, Paul Friedrich Gustav Karl in der Datenbank Niedersächsische Personen (Neueingabe erforderlich) der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek, zuletzt abgerufen am 16. Mai 2017
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 Vergleiche die Angaben unter der GND-Nummer der Deutschen Nationalbibliothek
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 3,5 3,6 3,7 Jens Schmidt-Clausen: Oehlkers, Paul Friedrich Gustav Karl, in: Hannoversches Biographisches Lexikon, S. 273; Vorschau über Google-Bücher
  4. Berichte der Deutschen Botanischen Gesellschaft, Gebrüder Borntræger, 1974, S. 89; Paul Oehlkers in der Google Buchsuche
  5. Markus Meumann: Universität und Sozialfürsorge zwischen Aufklärung und Nationalsozialismus: das Waisenhaus der Theologischen Fakultät in Göttingen 1747–1938. Wallstein, Göttingen 1997, ISBN 978-3-89244-276-9, S. 125, Anm. 198
  6. Heinz Boberach, Carsten Nicolaisen, Ruth Pabst (Bearb.): Handbuch der deutschen evangelischen Kirchen 1918 bis 1949. Organe – Ämter – Verbände – Personen. Bd. 1: Überregionale Einrichtungen, 1. Auflage, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2010, ISBN 978-3-525-55784-6 und 978-3-647-55784-7, S. 356; Paul Oehlkers in der Google Buchsuche
  7. Wolfgang Maaser, Gerhard K. Schäfer (Hrsg.): Geschichte der Diakonie in Quellen: Vom Anfang des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Neukirchener Theologie, Neukirchen-Vluyn 2016, ISBN 978-3-7887-3001-7, S. 329, Paul Oehlkers in der Google Buchsuche
  8. o.V.: Paul-Oehlkers-Haus auf der Seite karl-lemmermann-haus.de [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 16. Mai 2017


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