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Ludwig Hofmann (* 9. Juni 1900 in München; † 2. Oktober 1935 ebenda), zu Lebzeiten oftmals nur „Wiggerl“ genannt, war ein deutscher Fußballspieler, der von 1926 bis 1931 in der Deutschen Fußballnationalmannschaft in 18 Spielen vier Tore erzielte.

Nationalmannschaft[]

Sein Debüt in der Nationalmannschaft feierte der Techniker am linken Flügel gemeinsam mit seinem Mannschaftskameraden Josef Pöttinger vom FC Bayern München am 18. April 1926 beim 4:2-Erfolg in Düsseldorf gegen die Niederlande. Nachdrücklich für weitere Einsätze in der DFB-Elf empfahl sich Ludwig Hofmann durch seine Leistung in der Süddeutschen Auswahl am 4. Juli 1926 in Köln beim 7:2 Finalerfolg gegen Westdeutschland im Kampfspielpokal. Er hatte sich im Laufe des Wettbewerbs gegen die Nationalspieler Heinrich Altvater vom FC Wacker München und Hans Sutor vom 1. FC Nürnberg durchgesetzt. Otto Nerz hatte am 31. Oktober 1926 erstmals die Verantwortung für die Nationalmannschaft beim Spiel in Amsterdam gegen Holland inne. Auf Linksaußen stürmte Heinrich Träg vom 1. FC Nürnberg. Bei dem zweiten Spiel unter seiner Verantwortung ließ Otto Nerz auf Linksaußen „Wiggerl“ Hofmann stürmen. Das Spiel fand am 12. Dezember 1926 in München gegen die Schweiz statt. Die beiden „Hofmänner“, Richard aus Sachsen und Ludwig aus Bayern, bildeten erstmals am 23. Oktober 1927 den linken Flügel der Nationalmannschaft. Im Altonaer Stadion gab es einen 6:2-Erfolg nach dem 0:2-Halbzeitstand gegen Norwegen. „Wiggerl“ steuerte das Tor zum 5:2 bei. Ein Höhepunkt stellte die Teilnahme mit der Nationalmannschaft an den Olympischen Sommerspielen 1928 in Amsterdam dar. Im Startspiel besiegte die Mannschaft um Kapitän Hans Kalb am 28. Mai den Olympia-Zweiten von 1924 in Paris die Schweiz mit 4:0 Toren. Am 3. Juni schied die Mannschaft von Otto Nerz mit 1:4 Toren gegen den Olympiasieger von 1924, Uruguay, nach einem ruppig geführten Spiel aus dem Turnier aus. Die „Celestes“, angeführt vom Kapitän José Nasazzi, setzte sich im zweiten Finalspiel am 13. Juni in Amsterdam, mit 2:1 Toren gegen Argentinien durch und verteidigte damit die Goldmedaille. Nach der Olympiade ragten folgende Länderspiele heraus:

Bundesarchiv Bild 102-07723, Mailand, Fussballspiel Italien-Deutschland

Hofmann (5.v.l.) vor dem Länderspiel gegen Italien

  • am 16. September 1928 in Nürnberg gegen Dänemark, wo „Wiggerl“ in der 68. Spielminute das 2:1-Siegtor erzielte,
  • der 2:1-Auswärtssieg am 28. April 1929 in Turin gegen Italien mit Heinrich Stuhlfauth im deutschen Tor,
  • das 3:3-Unentschieden am 10. Mai 1930 in Berlin gegen den „Lehrmeister“ England mit drei Toren von Richard Hofmann,
  • der 5:3-Erfolg am 28. September 1930 im Dresdner Ostragehege gegen Ungarn nach einem 0:3-Halbzeitrückstand und zwei Toren des Münchner Linksaußen.

Mit dem 18. Einsatz am 15. März 1931 in Paris gegen Frankreich endete die Nationalmannschaftskarriere von Ludwig Hofmann. Der finessenreiche Flügelstürmer, der gefühlvoll Flanken schlug und ein eleganter, fast tänzerischer Spieler war, wird als einer der besten Linksaußen aller Zeiten in Deutschland bezeichnet. Kirn/Natan notierten: „Er entwickelte sich zu einem der vornehmsten und technisch reifsten Linksaußen der guten Münchner Schule.“

Verein[]

Der vom FC Isaria als Jugendspieler zum FC Bayern München gekommene Stürmer, spielte sich in den letzten Kriegsjahren des Ersten Weltkrieges in das Team der Bayern. Er feierte mit dem FC Bayern 1926 und 1928 den Gewinn der Süddeutschen Meisterschaft und nahm an den Endrundenspielen der Jahre 1926, 1928 und 1929 um die Deutsche Fußballmeisterschaft teil. 1928 schied „Wiggerl“ mit seiner Mannschaft im Halbfinale gegen den späteren Deutschen Meister Hamburger SV aus.

Für Süddeutschland bestritt er fünf Spiele im Bundespokal/Kampfspielpokal. Für kurze Zeit war er in der Runde 1933/34 in der Gauliga Bayern als Trainer für Bayern München tätig.

Nach der Fußballkarriere[]

Der gelernte Versicherungskaufmann war beim FC Bayern München als Sportlehrer angestellt. Mit 35 Jahren verstarb er am 2. Oktober 1935 an den Folgen einer Hirnhautentzündung.

Quellen[]

  • Deutschlands Fußball-Nationalmannschaft. Das Lexikon. Sportverlag Berlin, 1997, ISBN 3-328-00749-0
  • Deutschlands große Fußballmannschaften, Teil 4: Bayern München 1900-1993. AGON, 1993, ISBN 3-928-562-35-5
  • Deutschlands Fußball-Länderspiele. Sport- und Spielverlag, Hürth, 1989, ISBN 3-9802172-4-8
  • Vom Kronprinzen bis zur Bundesliga. AGON, 1996, ISBN 3-928562-85-1
  • Richard Kirn, Alex Natan: Fußball. Ullstein TB, Frankfurt/M., 1958
  • LIBERO, Nr. D 9, 1994, IFFHS
  • LIBERO, Nr. D 6/D 7, 1993, IFFHS

hr:Ludwig Hofmann

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