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Günter Imhof (* 27. Januar 1934) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler und einer der ersten Fußballnationalspieler der DDR.

Als Jugendlicher spielte Imhof bis Oktober 1952 bei der drittklassigen Betriebssportgemeinschaft Empor in Halle (Saale). Dort machte er so nachdrücklich auf sich aufmerksam, dass er als schon 18-Jähriger am 21. September 1952 im ersten Spiel der DDR-Nationalmannschaft (Polen - DDR 3:0) als Mittelstürmer eingesetzt wurde. Ab Ende Oktober spielte Imhof beim DDR-Fußballmeister Turbine Halle. In dieser Spielzeit konnte die Mannschaft aber nicht mehr an ihren Vorjahreserfolg anknüpfen und landete auf dem enttäuschenden 13. Platz.

Imhof wechselte daraufhin im Juli 1953 zum Bezirksrivalen Motor Dessau, der sich mit Rang 6 wesentlich besser platziert hatte. Dort absolvierte er jedoch kein einziges Punktspiel, denn kurz nach seinem Wechsel verließ er, offenbar enttäuscht über die Niederschlagung des Volksaufstandes vom 17. Juni, die DDR. Er schloss sich der in der Bundesrepublik der in der Oberliga Süd vertretenen Spielvereinigung Fürth an, wurde dort aber bis zum Ende der Saison 1954/55 nur in einem Spiel eingesetzt. Danach kehrte er in seine Heimatstadt Halle zurück und konnte sich als ehemaliger „Republikflüchtling“ ohne weiteres seiner alten Mannschaft - jetzt in den SC Chemie Halle-Leuna umgewandelt - wieder anschließen, da sie durch Abstieg gerade zweitklassig geworden war. Zu dieser Zeit war es üblich, dass Rückkehrer aus dem Westen sich zunächst in unterklassigen Mannschaften „bewähren“ mussten. Als Republikflüchtling hatte er allerdings die Ehre verwirkt, weiter in der Nationalmannschaft zu spielen, sodass es nach seinem Einsatz im Spiel gegen Rumänien am 26. Oktober 1952 (1:3) bei zwei Länderspieleinsätzen blieb. Mit seinem SC Chemie konnte er dennoch einen bedeutenden Erfolg feiern, als dieser am 16. Dezember 1956 sensationell als Zweitligist das Endspiel um den DDR-Pokal mit 2:1 gegen den Oberligisten ASK Vorwärts Berlin gewinnen konnte. Imhof schoss in der 88. Minute das 2:1-Siegtor. Da Chemie Halle auch den Wiederaufstieg schaffte, spielte Imhof ab 1957 wieder in der höchsten DDR-Fußballklasse. Seine Mannschaft verfügte allerdings nicht über die notwendige Klasse, und nach einem 12. Platz 1957 musste sie 1958 als Oberliga-Vorletzter erneut absteigen.

Um weiter in der Oberliga spielen zu können, schloss sich Imhof dem Vizemeister SC Motor Jena an. Dort spielte er bis zum Jahr 1961 und konnte mit seiner Mannschaft 1960 noch einmal einen Pokalsieg feiern, wurde allerdings im Endspiel (3:2 gegen Empor Rostock) nicht eingesetzt. Nachdem Imhof mit 27 Jahren verhältnismäßig früh mit dem Leistungsfußball abgeschlossen hatte, ließ er seine Karriere bei unterklassigen Mannschaften in Jena ausklingen. Der BSG Motor Jena verhalf er 1962 zum Aufstieg in die drittklassige II. DDR-Liga, mit der BSG Chemie Jena schaffte er 1966 den Aufstieg in die zweitklassige DDR-Liga.

In Imhofs Leistungsbilanz stehen 104 Meisterschaftsspiele in der DDR-Oberliga, 2 A-, 1 B- und ein Nachwuchsländerspiel zu Buche.

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