Die Wurzeln des Eishockeysports in Landsberg können bis ins Jahr 1955 mit der Gründung einer Abteilung beim TSV 1888 Landsberg zurückverfolgt werden. Aktuell nehmen die Mannschaften des HC Landsberg am Spielbetrieb teil - die Mannschaften der früheren Vereine EV Landsberg (bis 2000), EV Landsberg 2000 bzw. EV Landsberg (bis 2011) nahmen zeitweise an der zweithöchsten Spielklasse teil.
Am 11. Februar 1955 wurde beim Fußballverein TSV 1888 Landsberg eine Eissportabteilung gegründet.
EV Landsberg (1957–2000)[]
Nachdem sich 1957 die Eishockeyabteilung als EV Landsberg selbständig vom TSV 1888 Landsberg gemacht hatte, gelang 1959 der Aufstieg in die damals zweitklassige Oberliga. Dort konnte sich die Mannschaft etablieren und erreichte 1966 ein Entscheidungsspiel gegen den Berliner SC um die Oberligameisterschaft und den Aufstieg in die Bundesliga, welches mit 6:8 verloren ging. Im folgenden Jahr stieg der EVL in die Regionalliga ab, wo aber der sofortige Wiederaufstieg gelang. Im Jahr 1973 gelang dann auch die Qualifikation für die neue 2. Bundesliga.
In den Spielzeiten zwischen 1959 und 1998 verbrachte der EV Landsberg größtenteils in der jeweils zweithöchsten Liga, nur drei Mal musste man jeweils ein Jahr in der Drittklassigkeit verbringen. Bei der Gründung der Deutschen Eishockey Liga 1994 verzichtete der Verein als einziger Zweitligist auf die Teilnahme an der DEL und spielte in der neuen 1. Liga. Erst 1999 stieg der EVL in die viertklassige Regionalliga ab und wurde in der Folge nach der Saison 1999/2000 auf Grund finanzieller Probleme aufgelöst.
Saisondaten 1957–2000
Saison
Liga
Spielklasse
Platz
Anmerkung
1957/58
Landesliga Bayern
III
1958/59
Landesliga Bayern
III
1
1959/60
Oberliga
II
7
1960/61
Oberliga
II
9
1961/62
Oberliga
II
9
1962/63
Oberliga
II
10
1963/64
Oberliga
II
9
1964/65
Oberliga
II
11
1965/66
Oberliga
II
2
1966/67
Oberliga
II
6
Abstieg
1967/68
Regionalliga Süd
III
1
Meister
1968/69
Oberliga
II
4
1969/70
Oberliga
II
6
1970/71
Oberliga
II
3
1971/72
Oberliga
II
8
1972/73
Oberliga
II
6
1973/74
2. Bundesliga
II
9
1974/75
2. Bundesliga
II
10
Abstieg
1975/76
Oberliga
III
2
Meister
1976/77
2. Bundesliga
II
8
1977/78
2. Bundesliga
II
11
1978/79
2. Bundesliga
II
7
1979/80
2. Bundesliga
II
10
1980/81
2. Bundesliga
II
10
1981/82
2. Bundesliga
II
8
Freiwilliger Abstieg
1982/83
Oberliga
III
2
Aufstieg
1983/84
2. Bundesliga
II
5
1984/85
2. Bundesliga
II
7
1985/86
2. Bundesliga
II
4
1986/87
2. Bundesliga
II
7
1987/88
2. Bundesliga
II
9
1988/89
2. Bundesliga
II
10
1989/90
2. Bundesliga
II
4
1990/91
2. Bundesliga
II
6
1991/92
2. Bundesliga
II
2
Freiwilliger Abstieg
1992/93
Oberliga
III
1
Meister
1993/94
2. Bundesliga
II
8
Playoffs: Viertelfinale
1994/95
1. Liga
II
8
Playoffs: Achtelfinale
1995/96
1. Liga
II
7
Playoffs: Viertelfinale
1996/97
1. Liga
II
5
Playoffs: Achtelfinale
1997/98
1. Liga
II
14
Abstieg
1998/99
1. Liga
III
11
Abstieg
1999/00
Regionalliga
IV
10
EV Landsberg 2000 (2000–2011)[]
Als Nachfolgeverein gründete sich der EV Landsberg 2000. Genauso wie die Starbulls Rosenheim musste der Verein wegen der Einstufung als Neugründung durch den Bayerischen Eissportverband in der untersten Spielklasse – der Bezirksliga – anfangen. Nach dem dritten Erreichen des Finales der Bayernliga seit 2002/03 gelang in der Saison 2004/05 der Aufstieg aus der Bayernliga in die Oberliga. Dort erreichte die Mannschaft in der Hauptrunde der Oberliga 2005/06 den zweiten Platz, punktgleich mit dem ETC Crimmitschau. In der Meisterrunde konnte der erste Platz gesichert werden, und in den anschließenden Playoffs wurde am 23. April 2006 der Aufstieg in die 2. Bundesliga erreicht. Dort gelang der Mannschaft der sportliche Klassenerhalt, wobei die Mannschaft als Aufsteiger lange um die Teilnahme an den Meisterschaftsplayoffs mitspielte. Die ursprünglich schon zur Saison 2006/07 beabsichtigte Auslagerung der Profimannschaft aus dem Verein in eine Kapitalgesellschaft sollte rechtzeitig vor der Saison 2007/08 erfolgen, was aber auch nach zwei Anläufen nicht geklappt hat. Aus sportlicher Sicht stand zum Ende der Spielzeit 2007/08 der Abstieg in die Oberliga, da trotz zweier Trainerwechsel – nachdem Larry Mitchell seinen Posten an Frederick Ledlin abgegeben hatte, wurde dieser durch Sergei Swetlow ersetzt – der Abgang zahlreicher Spieler während der Saison nicht kompensiert werden konnte. Nach einer Zäsur ging die Mannschaft stark verjüngt in die folgende Oberligaspielzeit, wo am Ende der Klassenerhalt mit einem siebten Rang nach der Vorrunde gesichert wurde.
Am 7. Juni 2010 entschied die Mitgliederversammlung, den Vereinsnamen von EV Landsberg 2000 in EV Landsberg zu ändern.[1] Am 27. April 2011 wurde vom Vorstand des Verein der Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens beim zuständigen Amtsgericht Augsburg gestellt.[2] Am 28. November 2011 wurde der EVL aus dem Vereinsregister gelöscht.[3]
Am 17. Dezember 2008 wurde neben dem damaligen EV Landsberg 2000 aus und von ehemaligen EVL Spielern der HC Landsberg gegründet, der zur Saison 2009/10 mit der Seniorenmannschaft den Spielbetrieb in der Bezirksliga aufnahm und 2010/11 als Meister der Bezirksliga Gruppe West sportlich in die Landesliga aufstieg. Im Sommer 2011 war der Verein bereit, nach Änderung seiner Satzung und Umsetzung eines vorgelegten Konzepts die Nachwuchsmannschaften des EV Landsberg zu übernehmen.[4] Nach einer erfolgreichen Saison 2011/12 in der man zum ersten Mal an der Meisterschaftsrunde und Aufstiegsrunde teilnahm, folgte eine eher mittelmäßige Saison 2012/13 die man auf dem 10. Tabellenplatz abschloss. In der darauffolgenden Spielzeit 2013/12 konnte man Alexander Wedl als Trainer für die Senioren Mannschaft gewinnen. Das Ziel Bayernliga wurde vom Saisonstart ausgegeben. Mit einem großen Juniorenkader im Rücken, schaffte man die Landesliga Süd/West als Tabellenerster abzuschließen. In den folgenden Play Off`s konnte man sich im Halbfinale gegen den ESC Vilshofen und im Finale gegen EV Pegnitz durchsetzen. Der Aufstieg war geschafft. Der HC Landsberg konnte in den drei Jahren Bayernliga immer das Playoff 1/4-Finale erreichen. 2x musste man sich dem ECDC Memmingen und 1x dem Höchstadter EC geschlagen geben.
Kam 2005 per Förderlizenz von den Augsburger Panthern und war ein Garant für die Oberligameisterschaft sowie den Aufstieg in die 2. Bundesliga 2006. Seit 2009 Deutscher Nationalspieler und nahm an der Weltmeisterschaft 2010. Der erste deutsche Spieler, der als MVP einer Weltmeisterschaft ausgezeichnet wurde.
KanadaAndrew McPherson (2005–2007, Stürmer)
Wechselte 2005 von den Port Huron Flags aus der nordamerikanischen UHL nach Landsberg und wurde durch seine körperbetonte Spielweise sowie seinen Einsatz schnell zum Publikumsliebling. In 108 Partien für den EVL kam „Mac“ auf 60 Tore und 83 Vorlagen sowie 330 Strafminuten.
Erzielte in der Saison 1989/90 als Verteidiger für den EVL 20 Tore und 40 Vorlagen in 40 Spielen. Im fünften Play-off Halbfinalspiel 2006 um den Aufstieg in die 2. Bundesliga verwandelte Meyer gegen die Hannover Indians als Einziger der angetretenen Spieler seinen Penalty und schoss somit den EVL 2000 in die 2. Bundesliga. Meyer trug 72-Mal bei internationalen Wettbewerben das Trikot der Deutschen Nationalmannschaft, für die er 1994 an den Olympischen Winterspielen sowie 1993 bis 1996 bei den Weltmeisterschaften teilnahm.
KanadaAdam Mitchell (2005–2008, Stürmer)
Wechselte zusammen mit Jordan Webb 2005 aus der amerikanischen Collage-Liga NCAA zum EV Landsberg und war der erste Spieler seit der Neugründung, der über 100 Scorerpunkte in einer Saison sammeln konnte. Insgesamt kam Mitchell in 135 Spielen auf 87 Tore und 104 Vorlagen, ehe er 2008 zu den Hannover Scorpions wechselte.
Stammte aus dem Landsberger Nachwuchs und wechselte 1991 zum Kölner EC in die 1. Bundesliga. Für die deutsche Nationalmannschaft stand Sandner bei der Weltmeisterschaft 1998 im Kader. Während der Saison 2005/06 wechselte er zurück zu seinem Heimatverein und wurde mit dem EV Landsberg Bayerischer Meister.
Igor Pawlow (1992–1998, 1999–2000, Stürmer)
Kam von Dinamo Riga an den Lech und war 1992–1995 der kongeniale Sturmpartner von Oļegs Znaroks sowie Publikumsliebling beim EVL. Pawlow erzielte in sechs Spielzeiten beim EVL 279 Tore und bereitete 335 Tore vor.
Stammt aus dem Landsberger Nachwuchs und bestritt 493 Spiele für die 1. Mannschaft des EV Landsberg. Dabei kam Wedl auf 133 Tore und 279 Vorlagen. Zudem spielte er für den EHC Freiburg, den Frankfurt Lions und den Kassel Huskies in der höchsten deutschen Spielklasse. Seit 2013 trainiert er die Senioren- und Junioren-Mannschaft des HC Landsberg.
Einziger Landsberger Olympiateilnehmer im Eishockey. Stürmte 1972 an der Seite von Lorenz Funk senior, Erich Kühnhackl und Alois Schloder in Sapporo und kam auf insgesamt 42 Länderspiele. Bauer übernahm später das Training der ersten Mannschaft des EVL und erreichte in der Saison 1989/90 mit einer aus finanziellen Gründen stark verjüngten Mannschaft überraschend Platz vier in der 2. Liga
Wechselte 1992 zusammen mit Igor Pawlow an den Lech. Znaroks war über Jahre Topscorer der zweiten deutschen Spielklasse und erzielte beim EVL 197 Tore und 395 Vorlagen in167 Spielen. Seit 2006 betreut er die lettische Nationalmannschaft als Cheftrainer und seit 2010 den HK Dynamo Moskau.
Die folgenden Statistiken beziehen sich auf die Zeit seit dem Aufstieg des EV Landsberg 2000 in die Oberliga. Sie beginnen mit der Saison 2005/06 und beinhalten Hauptrunde sowie Play Offs und Relegation.
Stand der Statistiken: Ende der Oberliga 2010/2011
Vereinsinterne Rekorde HC Landsberg[]
Die folgenden Statistiken beziehen sich auf die Zeit seit der Gründung des HC Landsberg Sie beginnen mit der Saison Eishockey-Bezirksliga Bayern 2009/10 und beinhaltet die Hauptrunde sowie die Play Offs, die Relegation sowie den Bayernkrug.
Seit der Saison 2016/17 bildet der HC Landsberg eine Spielgemeinschaft mit dem ESV Buchloe. Die Heimspiele der SG Buchloe/Landsberg werden in der buchloer Sparkassenarena ausgetragen.[5] Im Nachwuchsbereich nehmen eine Jugend- und Schülermannschaft in der Bayernliga der jeweiligen Alterklasse, sowie eine Knabenmannschaft in der Landesliga teil. Im Kleinstschülerbereich bildet der HCL ebenfalls eine Spielgemeinschaft mit dem ESV Buchloe. Zudem stellt der HC Landsberg eine U10- und U8-Mannschaft.
Im Herbst 2015 wurde eine Kooperation mit dem Augsburger EV zur Förderung des Nachwuchses eingegangen, wodurch Spieler der jeweiligen Mannschaften mit Doppellizenzen ausgestattet werden können.[6]
Spielstätte[]
Die Heimspiele des HC Landsberg werden in der Eissporthalle Landsberg, auch Hungerbach-Dome genannt, ausgetragen. Das Eisstadion wurde 1980 zusammen mit dem Sportzentrum in Landsberg am Lech gebaut. Es hat eine Kapazität von 2700 Zuschauern, aufgeteilt in 495 Sitzplätze und 2205 Stehplätze. Neben dem HC Landsberg als Hauptmieter mit seinem Nachwuchs und der Eiskunstlaufabteilung, spielt hier auch der VFL Denklingen. Auch die Eisstockschützen findet man regelmäßig in der Eishalle. Die Stadt Landsberg bietet in der Halle Publikumslauf an, daneben wird sie von Freizeitvereinen sowie Schulen genutzt.
Im Sommer 2011 wurde die Halle saniert. Sie bekam eine neue Klimaanlage, eine moderne Brandmeldeanlage, ein neues Dach, eine Kältefolie und neue Kabinen sowie neue Sanitäranlagen. Zudem wurden die zwei Verpflegungsstände erneuert. Letzter Bauabschnitt war in der Sommerpause 2012, hier wurde eine neue Stadionuhr installiert.
Vereinskultur[]
Der 1. EVL-Fanclub wurde im Jahr 1978 gegründet. Nach einem internen Zerwürfnis wurde zusätzlich 1989 der Fanclub Barbarossa gegründet. Im Jahr 2008 entstand (hauptsächlich unter den jüngeren Anhängern) die erste Ultra-Gruppe des Vereins, die Supporter Crew Landsberg. Zwischen dem EVL und dem österreichischen Verein VEU Feldkirch bestand eine offizielle Freundschaft, die durch regelmäßige Freundschaftsspiele in der Saisonvorbereitung erhalten wurde. Alle drei Fanclubs lösten sich bis zum Jahr 2012 aus unterschiedlichen Gründen auf.
2012 wurde die Fanszene Landsberg gegründet, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, den HC Landsberg und dessen Nachwuchsarbeit zu unterstützen.