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Gerald Asamoah
Asamoah
Gerald Asamoah
Personalia
Geburtstag 3. Oktober 1978
Geburtsort MampongGhana
Größe 180 cm
Position Stürmer

Gerald Asamoah (* 3. Oktober 1978 in Mampong, Ghana) ist ein deutscher Fußballspieler. Von 1999 bis 2010 spielte Asamoah für den FC Schalke 04. Zur Saison 2010/11 wechselte Asamoah für zwei Jahre zum Bundesliga-Aufsteiger FC St. Pauli.

Karriere[]

Verein[]

Asamoah lebt seit seinem zwölften Lebensjahr in Deutschland, besuchte dieselbe Schulklasse wie sein damaliger Vereinskollege Fabian Ernst und begann seine Laufbahn als Fußballer 1990 beim BV Werder Hannover.

1994 schloss er sich der Profimannschaft von Hannover 96 an. Nachdem Asamoah 1998 mit Herz- und Kreislaufproblemen zu kämpfen hatte, wurde ärztlicherseits eine hypertrophe nicht-obstruktive Kardiomyopathie (HNCM) diagnostiziert[1], die mit einer Verdickung der Herzscheidewand einhergeht, was seine Fußballkarriere gefährdete. Mediziner rieten ihm dazu, seine Laufbahn zu beenden, jedoch konnte ihm ein US-amerikanischer Herzspezialist entscheidend helfen, so dass er seine Fußballerkarriere fortsetzen konnte. Das verbleibende Risiko von einem Prozent trägt der Spieler selbst. Dem Verein wurde die Auflage gemacht, einen Defibrillator stets am Spielfeldrand bereitzuhalten.[2]

Gerald Asamoah

Asamoah im März 2007

1999 wechselte er zum FC Schalke 04, mit dem er 2001 und 2002 den DFB-Pokal sowie 2005 den Ligapokal gewann. Anfang der Saison 2005/06 warf ihn eine Knieverletzung zurück, jedoch konnte er sich wieder in die Schalker Stamm-Elf zurückkämpfen. Am 28. September 2006 brach sich Asamoah im UEFA-Pokalspiel des FC Schalke 04 beim AS Nancy nach einem schweren Foul das linke Schien- und Wadenbein. Nach sechs Monaten feierte Asamoah beim Spiel gegen den VfB Stuttgart am 17. März 2007 sein Comeback, als er in der 76. Minute eingewechselt wurde.

Gerald Asamoah 2005

Asamoah bei der Nationalmannschaft (Juni 2005)

In der Saison 2007/08 erzielte er im DFB-Pokal in der ersten Runde einen Hattrick gegen Eintracht Trier, den ersten seiner Karriere im DFB-Pokal. Im Januar 2008 verlängerte er seinen Vertrag mit Schalke um drei Jahre bis zum 30. Juni 2011.

Am 1. Juni 2010 wurde Asamoahs Wechsel zum Aufsteiger FC St. Pauli bekannt gegeben. Gleichzeitig wurde eine Rückkehr des Spielers zum FC Schalke nach Ablauf seines Zweijahresvertrags in Hamburg vertraglich festgehalten.[3] Asamoah zog sich kurz vor dem Start der Saison 2010/11 bei einem Blitzturnier in Göttingen einen Sehnenteilabriss im Oberschenkel zu. Sein erstes Pflichtspiel für seinen neuen Verein bestritt er deshalb erst am 19. September 2010 im Lokalderby gegen den Hamburger SV. Ihm gelang dabei eine Vorlage zu einem Tor. Im Auswärtsspiel beim Hamburger SV am 16. Februar 2011 sorgte er mit seinem Kopfballtreffer zum 1:0-Endstand für den ersten Derbysieg des FC St. Pauli seit 1977.[4]

Gerald Asamoah gehört zusammen mit Sebastian Kehl und Simon Rolfes als Vertreter der 1. Bundesliga dem Spielerrat der Vereinigung der Vertragsfußballspieler (VdV) an.[5]

Nationalmannschaft[]

Nach seiner Einbürgerung 2001 wurde Gerald Asamoah als erster gebürtiger Afrikaner in eine DFB-Auswahl berufen. Gleich in seinem ersten Spiel für die deutsche Nationalmannschaft gelang ihm am 29. Mai 2001 in einem Freundschaftsspiel gegen die Slowakei ein Treffer. Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2002 in Japan und Südkorea wurde er unter anderem im Finale eingesetzt. Bei der WM 2006 stand er ebenfalls im deutschen Aufgebot und wirkte im Vorrundenspiel gegen Ecuador mit. Er hatte bei der WM 2006 einen großen Anteil am Erfolg der Nationalmannschaft, da er sich in der Kabine als Discjockey betätigte und somit wesentlich zur Motivation beitrug.[6]

Leben[]

Christliches und soziales Engagement[]

Gerald Asamoah ist gläubiger Christ und erzählt in Werken wie der Fußball-Bibel von David Kadel von seinem Glauben und dessen Relevanz für den Alltag. Er wirkte auch in Kadels Fußball-Dokumentation Fußball-Gott (2002) mit und tritt als Gospel-Sänger auf.[7]

2007 gründete er in Hannover die „Gerald-Asamoah-Stiftung für herzkranke Kinder“. Langfristiges Ziel ist der Aufbau eines Kinderherzzentrums in der ghanaischen Hauptstadt Accra. Asamoah unterstützt darüber hinaus die Hilfswerke ora international und World Vision.[7][8][9]

Opfer verunglimpfender Äußerungen[]

2005 unterstützte Gerald Asamoah die Medienkampagne Du bist Deutschland, die nach dem Willen der Initiatoren die Bundesbürger zu mehr Selbstvertrauen und Motivation anstoßen sollte. Anlässlich der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 wurde er unter Anspielung auf diese Kampagne von der rechtsextremistischen Vereinigung Schutzbund Deutschland aus Pritzwalk mit einem Plakat verunglimpft, das die Aufschrift trug: „Nein, Gerald, Du bist nicht Deutschland. Du bist BRD!“[10] Das Landgericht Neuruppin sah darin keine Volksverhetzung. Die Juristen vertraten jedoch die Auffassung, dass der Tatbestand der Beleidigung erfüllt sein könne.[11]

Beim Bundesligaspiel zwischen Borussia Dortmund und Schalke 04 am 18. August 2007 beleidigte der Dortmunder Torwart Roman Weidenfeller den Stürmer. Er soll Asamoah als „schwarzes Schwein“ bezeichnet haben.[12] Weidenfeller räumte eine Beleidigung ein, bestritt aber, sich rassistisch geäußert zu haben.[13] Das Gericht konnte nicht feststellen, welche Worte auf dem Spielfeld tatsächlich gefallen waren, der DFB verurteilte Weidenfeller jedoch „wegen einer herabwürdigenden und verunglimpfenden Äußerung“ nach § 9 der Rechts- und Verfahrensordnung des DFB zu einer Sperre von drei Spielen und zusätzlich zu einer Geldstrafe in Höhe von 10.000 Euro. Der Paragraph regelt Diskriminierungen „in Bezug auf Rasse, Hautfarbe, Sprache, Religion oder Herkunft“[14] und ihre Ahndung.

Privatleben[]

Asamoah ist verheiratet und Vater von drei Kindern, darunter Zwillinge.

Erfolge[]

Verein[]

  • Deutscher Vize-Meister 2001, 2005, 2007 und 2010
  • DFB-Pokalsieger 2001 und 2002
  • Vize-Pokalsieger 2005
  • Ligapokal-Sieger 2005
  • UEFA Intertoto Cup-Sieger 2003 und 2004
  • Bundesliga-Fußballer des Monats Oktober 2004

Nationalmannschaft[]

Weblinks[]

Einzelnachweise[]

  1. „Gott weiß, was er tut“, Der Spiegel vom 9. November 1998, Onlineversion gesichtet am 10. November 2008
  2. Geralds Herz, Asamoah-Stiftung.de
  3. Asamoah geht zu St. Pauli – Rückkehr zum S04 vertraglich fixiert
  4. Asamoah köpft St. Pauli ins Derby-Delirium, Kicker online vom 16. Februar 2011
  5. VDV-Spielerrat
  6. [1] Interview in der Süddeutschen Zeitung vom 29.6.2006
  7. 7,0 7,1 Idea: Gerald Asamoah tritt als Gospelsänger auf
  8. Focal Point: Prominente Deutsche Werbefiguren
  9. Bild: Wie können wir Afrika helfen?
  10. Asamoah erzielt juristischen Erfolg gegen Neonazis, Spiegel Online vom 30. Mai 2006
  11. Asamoah-Beleidigung war keine Volksverhetzung, Spiegel Online vom 18. April 2008
  12. Weidenfeller für drei Spiele gesperrt, Spiegel Online vom 23. August 2007
  13. Drei Spiele Sperre für Weidenfeller sueddeutsche.de vom 23. August 2007
  14. Recht- und Verfahrensordnung www.dfb.de (aufgerufen am 31. Januar 2010)


Kopie vom 16.02.2011, Quelle: Wikipedia, Artikel, Autoren in der Wikipedia
Lokale Autorenseite, Lizenz: GFDL, CC-by-sa 3.0
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