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Corps Neoborussia - Berlin zu Bochum
Corpswappen des Corps Corps Neoborussia - Berlin zu Bochum .
Universität: Hochschule Bochum
Ruhr-Universität Bochum
Stiftungsdatum: 10.07.1838 in Berlin
Dachverband: KSCV
SC: Bochumer SC
Wahlspruch: Virtus sola bonorum corona!
Wappenspruch: Alle für Einen, Einer für Alle.
Farben:
Neoborussiafarben
Fuchsenfarben:
Neoborussiafuxfarben
Zirkel:
Zirkelneoborussia
Homepage: www.neoborussia.de

Das Corps Neoborussia-Berlin zu Bochum ist eine Schlagende Verbindung (Studentenverbindung, Corps) im Kösener Senioren-Convents-Verband. Das Corps Neoborussia-Berlin zu Bochum pflegt das akademische Fechten und ist farbentragend. Es vereint Studenten und ehemalige Studenten der Ruhr-Universität Bochum sowie ehemalige Studenten der TH Darmstadt und der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin. Die Corpsangehörigen werden "Berliner Neupreußen" genannt. Es ist das einzige Corps im Ruhrgebiet.

Wappen und Couleur[]

Neoborussia trägt die Farben „schwarz-weiß-rosa“ mit silberner Perkussion. Die Neupreußenfüchse tragen ein Fuchsenband in den Farben „schwarz-rosa-schwarz“. Für diese Farbgebung gibt es eine symbolische und eine geschichtliche Erklärung. Jene besagt, Weiß stehe für Makellosigkeit, Schwarz für Wehrhaftigkeit und Rosa für die ewige Erneuerung. Letztere Erklärung sieht in den Farben Schwarz-Weiß die Farben Preußens; das angefügte Rosa stammt vom napoleonischen Großherzogtum Posen, das auf dem Wiener Kongress 1815 preußische Provinz wurde und bis 1919 blieb. Neupreußen tragen eine kleine weiße Mütze, die sog. Hinterkopfcouleur.

Der Wahlspruch der Neoborussia lautet Virtus sola bonorum corona (deutsch: Die Tugend ist der Guten Zier). Der Wappenspruch lautet Alle für Einen, Einer für Alle.

Die Farben des Corps finden sind auch im Corpswappen wieder. Das Innere des Wappens ist in vier Felder unterteilt: Rechts oben sind die Farben Neoborussias diagonal abgebildet. Links oben befinden sich Zirkel und Stiftungsdatum (10. Juli 1838). Rechts unten kreuzen zwei Glockenschläger auf einem Lorbeerkranz, der von den Anfangsbuchstaben des Wappenspruchs umwunden wird. Links unten erhebt sich ein weißer Phönix aus rosa Flammen.

Geschichte[]

Das Corps Neoborussia wurde am 10. Juli 1838 an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin gegründet und trat noch im gleichen Jahr mit den Corps Marchia und Pomerania II zu einem Senioren-Convent (SC) zusammen. Die Wurzeln des Corps liegen am traditionsreichen Gymnasium zum Grauen Kloster Dort begründeten im Mai 1836 die Schüler Moritz von Blanckenburg, Alexander von Bredow, Gustav Friedrich Adolf Runge, Karl Droysen, F. W. Heinrich Hinneberg, J. A. F. W. Ramin, A. H. Hitzer, H. G. Schmidt, Franz Dreysing, F.J.F.E. Krebs, Hermann Theodor Wangemann u. a. die Klosterbruderschaft Cerevisia, aus welcher dann im Sommer 1838 das Korps Neoborussia hervorging."[1] Als der SC im Jahre 1855 dem Kösener Senioren-Convents-Verband beitrat, wurde er von Normannia, Vandalia und Neoborussia gebildet. Nach vorübergehenden Suspensionszeiten vom 23. November 1861 bis zum 14. Februar 1862 und vom 22. Dezember bis zum August 1865 suspendierte Neoborussia mit dem Ausbruch des Deutschen Krieges im Juli 1866 endgültig.

Am 23. Februar 1922 wurde das Corps Neoborussia durch Übernahme der Aktiven des freien Corps gleichen Namens wiedergegründet, am gleichen Tag in den SC zu Berlin aufgenommen und am 1. Juli 1922 als Fortsetzung des alten Corps Neoborussia anerkannt. Bereits zehn Jahre später suspendiert das Corps Neoborussia am 7. November 1932 endgültig in Berlin.

Am 19. April 1952 rekonstituierte (s. Suspension) das Corps Neoborussia in Frankfurt als Mitglied des SC zu Frankfurt mit Domizil an der Technischen Hochschule Darmstadt. Gleichzeitig erhielt sie einen Gastsitz im Darmstädter SC des WSC. Eine Zusammenarbeit von Kösener und Weinheimer Corps auf SC-Ebene gab bzw. gibt es sonst nur in Zürich, Göttingen und München.

Hausneborussia

Haus des Corps Neoborussia-Berlin zu Bochum in der Heintzmannstraße 182 in Bochum.

Am 6. März 1967 verlegte Neoborussia an die damals junge Ruhr-Universität Bochum, wo sie einen SC gemeinsam mit dem ein Jahr zuvor neu gestifteten Corps Marchia Bochum bildete. Seit dem Austritt Marchias aus dem Kösener SC-Verband am 10. Februar 1971 bildet Neoborussia den SC zu Bochum als Einzelcorps. Nach der Rückkehr des Weinheimer Corps Teutonia Dresden im Jahre 1994 nach Dresden, das seit dem 28. Februar 1966 ebenfalls an der Ruhruniversität Bochum bestanden hatte, ist Neoborussia das einzige Corps an einer Universität des Ruhrgebietes.[2][3]

Im Amtsjahr 1987/88 führte Neoborussia als Einzelcorps des SC zu Bochum die Vorortgeschäfte des KSCV.

Im Mai 2013 feierte das Corps sein 175jähriges Bestehen, an der Feier nahmen Vertreter aus Politik und Kultur teil[4]

Der Tod Ferdinand Lassalles[]

Der sozialistische Politiker Ferdinand Lassalle wurde von Janko von Racowitza (Iancu Racoviţă), einem Mitglied des Corps Neoborussia, am 28. August 1864 im Duell tödlich verletzt.[5] Das Duell wird als Grund für die Suspension von Neoborussia auf Grund einer geheimen preußischen Kabinettsorder im Juli 1866 genannt.

Auswärtige Beziehungen[]

In der Zeit vor der Suspension im Jahre 1866 stand Neoborussia im Kartell mit Silesia, Saxonia Leipzig, Marchia Halle und Franconia Jena.

Seit 1958 gehört das Corps Neoborussia-Berlin dem Magdeburger Kreis an.

Bekannte Mitglieder[]

In alphabetischer Reihenfolge

  • Max Albert Barth (1844–1893), Rittergutsbesitzer, Landrat des Landkreises Naumburg, Generaldirektor der Provinzial-Feuersozietät der Provinz Sachsen, Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses und des Provinziallandtags der Provinz Sachsen
  • Werner Barthold (1908–1996), Richter und Ministerialbeamter
  • Moritz Karl Henning von Blanckenburg (1815–1888), Reichstagsabgeordneter
  • Max von Bredow (1817–1893), Oberst, Rittergutsbesitzer, Mitglied des Preußischen Herrenhauses
  • Otto von Bülow (1827–1901), preußischer und deutscher Gesandter
  • Bernhard Fränkel (1836–1911), HNO-Arzt und Hochschullehrer
  • Oscar Fraentzel (1838–1894), Professor für Herz- und Lungenkrankenheiten
  • Maximilian von Garnier (1844–1888), Jurist und Politiker
  • Friedrich Gobbin (1833–1893), Oberbürgermeister von Görlitz
  • Waldemar von der Hagen († 1899), Rittergutsbesitzer, Landrat des Landkreises Westhavelland
  • Wilhelm Heinzerling (1828–1896), Richter, Mitglied des Hessischen Verwaltungsgerichtshofes, Lehrbeauftragter für Grundzüge der Rechtswissenschaft und Nationalökonomie, Mitglied und Sekretär der Zweiten Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen, Präsident der Hessischen Landessynode
  • Eduard Hitzig (1838–1907), Hirnforscher
  • Hans-Peter Howaldt (* 1956), Ordinarius für Kieferchirurgie in Gießen
  • Adolf Kayser (1828–1912), Reichstagsabgeordneter
  • Carl Kiehn (1833–1894), Rittergutsbesitzer, Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses
  • Friedrich von Koenen (1836–1899), Landrat
  • Paul Langerhans (1820–1909), Arzt und Politiker
  • Ludwig von Lockstedt (1837–1877), Rittergutsbesitzer, Landrat des Landkreises Regenwalde
  • Johann Georg von Loeper (1819–1900), Rittergutsbesitzer, Landrat des Landkreises Regenwalde, Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses
  • Karl Löwe (1845–1907), Präsident des Kaiserlichen Kanalamtes
  • Iacob Negruzzi (1842–1932), rumänischer Dichter, Literaturhistoriker und Kulturkritiker
  • Leon Negruzzi (1840–1890), rumänischer Jurist und Dichter
  • Max Paul Neumann (1874–1937), Agrarwissenschaftler
  • Adolf von Nickisch-Rosenegk (1836–1907), Landrat der Landkreise Düsseldorf und Saatzig, Stellvertreter des Regierungspräsidenten in Danzig, Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses
  • Peter Pieper (* 1953), forensischer Archäologe
  • Moritz Pistor (1835–1924), Geheimer Obermedizinalrat, Vortragenden Rat im preußischen Kultusministerium
  • Janko von Racowitza (Iancu Racoviţă), Duellgegner von Ferdinand Lassalle
  • Olaf Reidt (* 1964), Fachanwalt für Verwaltungsrecht
  • Gerd Schaefer-Rolffs (1909–1986), Ingenieur und Verbandsfunktionär
  • Hermann Simon von Zastrow (1829–1900), Landgerichtspräsident in Köslin, Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses
  • Friedrich Eberhard Schnapp (* 1938), Jurist und Hochschullehrer
  • Joachim Stoermer (1924–2002), Kinderkardiologe und Hochschullehrer
  • Viktor von Tepper-Laski (1844–1905), Regierungspräsident in Köslin
  • Heinrich von Werthern († 1879), Herr auf Schloss Beichlingen, Landrat des Landkreises Eckartsberga

Träger der Klinggräff-Medaille[]

Mit der Klinggräff-Medaille des Stiftervereins Alter Corpsstudenten wurden ausgezeichnet:

  • Christian Gloria (1988)
  • Olaf Reidt (1992)
  • Oliver von Rosenberg (1996)

Einzelnachweise[]

  1. Friedrich Zelle: Klosteralbum des 19. Jahrhunderts - Verzeichnis der Lehrer und Schüler des Berlinischen Gymnasiums zum Grauen Kloster, Berlin 1904
  2. Paulgerhard Gladen: Geschichte der studentischen Korporationsverbände, Band 1, S. 61
  3. Geschichte des Corps Teutonia Dresden
  4. http://www.lokalkompass.de/bochum/vereine/bochumer-studentenverbindung-feiert-175-jaehriges-bestehen-d293665.html
  5. Na’aman, Shlomo: Lassalle, S. 763f

Literatur[]

  • Handbuch des Kösener Corpsstudenten in zwei Bänden, 6. Auflage, Würzburg 1985, Band 2, Kapitel 1, S. 11
  • Paulgerhard Gladen: Geschichte der studentischen Korporationsverbände, Band 1, S. 17-40

Weblinks[]


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