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Alfred Franz Oelßner (* 30. August 1879 in Greiz; † 13. Juni 1962 in Ost-Berlin) war ein KPD- und SED-Funktionär. Er leitete von 1950 bis 1954 die Zentrale Revisionskommission der SED.

Leben[]

Kaiserreich und Weimarer Republik[]

Alfred Oelßner wurde als ältester Sohn in der Familie eines Buchbindermeisters geboren. Er lernte den Beruf seines Vaters und trat 1902 in die SPD ein. 1903 wurde sein Sohn, der spätere Wirtschaftswissenschaftler und SED-Funktionär Fred Oelßner, geboren. Ab 1910 arbeitet er im Vertrieb der Parteipresse und als Leiter einer Parteibuchhandlung, später als hauptamtlicher Sekretär der SPD, in Weißenfels. Im Ersten Weltkrieg war Oelßner Armierungssoldat, anschließend trat er 1917 zur USPD über und war in der Rätebewegung aktiv. Von 1919 bis 1921 war er Mitglied der Preußischen Landesversammlung. Ende 1920 schloss er sich mit der linken USPD-Fraktion der VKPD an. Zunächst Parteisekretär für Halle-Merseburg, wurde er, nach der Märzaktion 1921 auf der Fahndungsliste der Polizei, Bezirkssekretär der KPD für Schlesien und Oberschlesien. 1924 wurde Oelßner zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt und trat seine Haftstrafe im Zentralgefängnis Cottbus an, wurde jedoch bereits 1925 amnestiert. Nach seiner Freilassung wurde Oelßner Vorsitzender des Parteischiedsgerichts, in der Funktion er bei der Bekämpfung und Unterdrückung parteiinterner Oppositionen tätig war. 1928 Reichskassenwart des RFB, 1929–1932 Vertriebsleiter für Arbeiterkultur-Artikel in Berlin.

Zeit des Nationalsozialismus und DDR-Karriere[]

Unmittelbar nach der Machtübernahme Hitlers war Alfred Oelßner für kurze Zeit in der illegalen Parteiarbeit tätig. Nach kurzzeitiger Verhaftung 1933 zog er sich aus dem aktiven Widerstand zurück und arbeitet von 1936 bis 1945 als Buchbinder in Berlin. Er war Mitglied der NS-Massenorganisationen NSV und DAF.

Berlin Friedrichsfelde Zentralfriedhof, Gedenkstätte der Sozialisten (Urnenwand) - Oelssner 2

Grabstätte

Nach Kriegsende trat Oelßner wieder der KPD bei, war zunächst Bezirksvorsteher von Berlin-Prenzlauer Berg, und wurde von 1945 bis 1950 Hauptkassierer der KPD bzw. SED. Auf dem 3. Parteitag der SED im Juli 1950 zum Vorsitzenden der Zentralen Revisionskommission der SED gewählt. Diese Position hielt Oelßner bis zu seiner Pensionierung 1954 inne. Als ehemaliger Stadtverordneter und in Anbetracht seiner Verdienste um die deutsche Arbeiterbewegung und um die Stadt Weißenfels wurde ihm am 11. Dezember 1954 das Ehrenbürgerrecht verliehen.[1] Er wurde 1954 mit dem Karl-Marx-Orden und dem Vaterländischen Verdienstorden ausgezeichnet[2] und starb 1962 in Ostberlin. Seine Urne wurde in der Gedenkstätte der Sozialisten auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin-Lichtenberg beigesetzt.[3]

Literatur[]

  • Stefan Weber: Oelßner, Alfred Franz. In: Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung. Biographisches Lexikon. Dietz Verlag, Berlin 1970, S. 351–352.
  • Bernd-Rainer BarthOelßner, Alfred Franz. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 2, Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4, S. 747.
  • Hermann Weber, Andreas Herbst (Hrsg.): Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1818 bis 1945. Dietz, Berlin 2004, S. 545–546.

Weblinks[]

Einzelnachweise[]

  1. Ehrenbürger Weißenfels
  2. Neues Deutschland, 16. September 1959, S. 2
  3. Joachim Hoffmann: Berlin-Friedrichsfelde. Ein deutscher Nationalfriedhof - Kulturhistorischer Reiseführer. Das Neue Berlin, Berlin 2001, ISBN 3-360-00959-2, S. 248.


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