VereinsWiki
Advertisement
Logo

Der 1. FC Zeitz ist ein Fußballverein aus der Stadt Zeitz in Sachsen-Anhalt. Er entstand aus der Fußballsektion der BSG Chemie Zeitz, die zwei Spielzeiten in der obersten DDR-Fußballklasse, in der DDR-Oberliga, spielte.

Vereinsgeschichte[]

Zeitz BSG Chemie

Logo der BSG Chemie Zeitz (1950–1989)

BSG Chemie Zeitz

Logo der BSG Chemie Zeitz (1989–1991)

Der Verein geht zurück auf den 1910 gegründeten 1. FC Sportvereinigung Zeitz von 1910. Lange Zeit war der Verein hinter dem Zeitzer BC von 1903 nur die Nummer zwei in der Stadt. Erst nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten im Jahr 1933 errang der Verein mit dem Aufstieg in die Gauliga Mitte die sportliche Vormachtstellung in der Stadt, da er den zahlreichen Arbeitersportlern offener gegenüberstand als der ZBC. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden alle Sportvereine aufgelöst, und als inoffizieller Nachfolger der Sportvereinigung Zeitz wurde 1946 die Sportgemeinschaft (SG) Zeitz gegründet. Diese nannte sich 1948 in SG Rot-Weiß Zeitz um und schloss sich nur wenig später wie alle anderen Zeitzer Sportgruppen der ZSG Zeitz an. Nach einer Fusion mit der SG Smola Zeitz im Jahr 1949 erfolgte eine Umbenennung in ZSG Gasolin Zeitz und am 20. Dezember 1949 in ZSG Hydrierwerk Zeitz. Als 1950 die ökonomische Basis der Sportgemeinschaften auf Betriebssportgemeinschaften (BSG) umgestellt wurde, traten die Zeitzer endgültig als BSG Chemie Zeitz auf. Nach der Wende wurde die BSG Chemie Zeitz aufgelöst und in den eingetragenen Verein SG Chemie Zeitz überführt. Die Fußballabteilung des Vereins gründete am 5. Mai 1994 unter dem Namen 1. FC Zeitz einen eigenständigen Verein.

Sportlicher Werdegang[]

In der Vorkriegszeit spielte der FC meist unterklassig und kämpfte mit dem Zeitzer BC um die Vormachtstellung in der Stadt. 1940 gelang der Aufstieg in die Gauliga auf, damals die höchste deutsche Fußball-Spielklasse. Dort erreichte der FC in der Liga Mitte 1941 den fünften, 1942 den sechsten Platz. 1943 stieg die Mannschaft wieder aus der Gauliga ab.

Nach dem Zweiten Weltkrieg gewann die SG Rot-Weiß 1947 die Kreismeisterschaft. 1950 erreichte die BSG Hydrierwerk das Finale um die Landesmeisterschaft in Sachsen-Anhalt und unterlag dort gegen die BSG EHW Thale mit 1:3. Mit der Vizemeisterschaft hatte sich Zeitz für die nach der Spielklassenreform ab 1950/51 neu eingeführte zweitklassige DDR-Liga qualifiziert, die zu der Zeit in zwei Staffeln ausgetragen wurde. Bereits im ersten Jahr belegten die Zeitzer in der Südstaffel hinter Wismut Aue den zweiten Platz. In den folgenden Jahren erreichte die BSG Chemie meist Platzierungen im Mittelfeld der Tabelle und konnte sich 1955 für die eingleisige DDR-Liga qualifizieren.

1958 stiegen die Zeitzer als Staffelsieger mit fünf Punkten Vorsprung in die DDR-Oberliga auf. Die beiden Stürmer Bernd Bauchspieß und Herbert Krontal trugen mit insgesamt 32 Toren maßgeblich zu diesem Erfolg bei. In ihrer ersten Oberligasaison 1959 belegte die Mannschaft einen achtbaren zehnten Tabellenplatz, bevor sie nach der zweiten Saison 1960 als Tabellenvorletzter wieder in die DDR-Liga absteigen musste. In beiden Oberliga-Spielzeiten wurde Bernd Bauchspieß mit 18 bzw. 25 Treffern Torschützenkönig der DDR-Oberliga.

Stammformation in der Oberliga 1959 bis 1960:

  • Tor: Edgar Ernst
  • Abwehr: Erwin Ehlert, Kurt Wilms, Gerhard Handt
  • Mittelfeld: Andreas Fischer, Werner Landmann
  • Angriff: Volkmar Tympel, Bernd Bauchspieß, Lothar Pacholski, Herbert Krontal, Lothar Neumann

Ab 1961/62 spielte Chemie Zeitz nur noch zweitklassig, sowie für kurze Zeit auch in der drittklassigen Bezirksliga Halle. 1963 stand die Mannschaft im Finale um den DDR-Fußballpokal (FDGB-Pokal), das gegen Motor Zwickau 0:3 verloren ging. 1973 erreichten die Zeitzer nach ihrem Staffelsieg in der Liga die Aufstiegsrunde zur Oberliga, schafften mit nur zwei Siegen den Aufstieg aber nicht. Ab 1982 spielte Zeitz nur noch in der Bezirksliga.

Ligenübersicht 1950 bis 1991:

  • 1950/51–1958: DDR-Liga (2. Liga)
  • 1959–1960: DDR-Oberliga (1.)
  • 1961/62–1968/69: DDR-Liga
  • 1969/70–1970/71: Bezirksliga (3.)
  • 1971/72–1981/82: DDR-Liga
  • 1982/83–1990/91: Bezirksliga

In der letzten Saison der Bezirksliga Halle im DDR-Fußball 1990/91 wurde Chemie Zeitz Siebenter und wurde daraufhin im neuen Ligensystem des Fußballverbandes Sachsen-Anhalt als neu gegründete SG Chemie Zeitz in die damals fünftklassige Landesliga eingestuft. 1996 gelang dem 1. FC Zeitz der Aufstieg in die Verbandsliga, nach dem Abstieg im Jahre 2000 spielte Zeitz wieder in der Landesliga, bis man 2009 in die Landesklasse abstieg. 2014 gelang der Wiederaufstieg in die siebtklassige Landesliga, in der der Verein aktuell (2015/16) noch immer spielt.[1]

Bedeutende Persönlichkeiten[]

  • Manfred Kaiser - bis 1950 in Zeitz, 1963 erster Fußballer des Jahres im DFV-Bereich
  • Bernd Bauchspieß – bis 1963 bei der BSG Chemie, danach Oberligaspieler bei Chemie Leipzig, zweimaliger Torschützenkönig der DDR-Oberliga
  • Jörg Böhme – ehemaliger Bundesligaspieler und Nationalspieler, spielte in seiner Jugendzeit in Zeitz
  • Rudolf Krause – ehemaliger DDR-Nationaltrainer, war von 1966 bis 1968 Trainer in Zeitz

Literatur[]

  • Hanns Leske, Enzyklopädie des DDR-Fußballs. Die Werkstatt, Göttingen 2007, ISBN 978-3-89533-556-3, S. 126–127.

Weblinks[]

Einzelnachweise[]


Info Sign Dieser Wikipedia-Artikel wurde, gemäß GFDL, CC-by-sa mit der kompletten Versionsgeschichte importiert.
Advertisement